Hörtest - Paul McCartney - Egypt Station (2018)

Paul ist ein Wiederholungstäter. In Fankreisen gern als Macca tituliert, war er nie das Genie, des leider viel zu früh verstorbenen, John Lennon. Nein, Paul ist trotz seines Ruhm´s, der Typ von Nebenan geblieben. Mit nun 76 Jahren legt er sein 17. Studioalbum vor. Wenn man die ganzen Beatles Alben, Wings Alben und nur die Alben mit seinen ehemaligen Bandkollegen zählt, ich hätte eine unendliche Liste an Alben auflisten müssen. Der Mann ist ein Urquell an Kreativität. Da komm ich schon zurück, zum vorliegenden Album. Als Musikhörer der heute Musik hört, erscheint einem Egypt Station, ein bisschen Retro und man meint mehr hören zu können, als z.b. die drei Takte da gerade tatsächlich rüber bringen.

Opening Station ist ein 42 Sec. Intro und man hört einen Bahnhof, der dann direkt in den eigentlichen Opener übergeht. I Don´t Know, besteht tatsächlich nur aus drei Takten, hat aber diesen Zauber, den tatsächlich nur Paul so rüber bringt. Das Klavier am Anfang und der Übergang in ein Penny Lane ähnliches Stück, verursacht sofortige Gänsehaut. Das Album hat mich. Kuss Paul, hier meine Gitarre, die nur rumsteht, weiter machen.


Come On To Me, macht da weiter und wir sind erst am Anfang. Diesmal wird es etwas rockiger, auch die Rhythmusabteilung gibt alles und sofort wippt mein Fuß beim hören. Natürlich bin ich Happy Whit You, beide Stücke spiegeln sich in meinem Gesicht, ein Lächeln huscht über mein Gesicht.


Who Cares, folgt das mit Ryan Tedder (OneRepublic) produzierte Fuh You, Paul verliert trotz Stadion beschallenden Refrain, nicht die Bodenhaftung und bleibt unser Macca. Ob er das durchhält? Aber sicher doch! Confidante überspringe ich jetzt mal, um zu seiner Message zu kommen und die ist an Schlichtheit nicht zu überbieten, People Want Peace. Da habt ihr´s, friss oder sterbt. Leise Percussion rhythmisch - unrhythmisch, steigern sich leise und immer wieder gesungen, was die Menschen tatsächlich wollen. Das sollten sich die ganzen Großkopferten, die überall und nirgendwo Verrat, Krieg und nur Schlechtigkeiten sehen, morgens, mittags und abends geben.

Ach wisst ihr was, da schnappe ich mir lieber das zuckersüße Hand in Hand von Paul und ziehe weiter. Back in Brazil, natürlich kann Paul auch Samba und mein Fuß wippt immer noch. Paul hat´s mal wieder erfasst, Do It Now und weiter geht es.

Abschließend befinden wir uns wieder auf einem zweiten Bahnhof, Station II läutet das letzte Stück ein. Hunt You Down/Naked/C-Link ist der Rausschmeißer und ein echtes Brett an Kreativität, Rock, Beat, Gitarrensolo alles drin, feiner Abschluss und schreit nach Repeat.

Klar habe ich jetzt ein paar Stücke nicht beschrieben, ich bin ja nicht Paul. Paul ist schwer umtriebig und mit 76 erwartet keiner, der Ahnung hat was für eine Legende da um die Ecke wohnt, das er sämtliche Schlichtheit in seiner Kreativität, nochmal über den Haufen wirft. Im Gegenteil, Paul erfüllt sämtliche Erwartung, die man von guten Nachbarn so erwartet. Natürlich wünsche ich mir noch mehr davon, der Zug rollt weiter, hoffentlich hat Paul noch lange zu leben und schenkt uns weiter das kleine Glück. Großartige 4/5!

Gruß Stephan

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