Riverside - Wasteland (2018)

"Queen zu hassen ist schon mal nicht das verkehrteste. Auf der Liste der überschätzten und aus irgendeinem unerfindlichen Grund erfolgreichen Bands ganz, ganz weit oben."

Ich bin unschuldig wie ich nun mal bin, unter dem Review bei Laut über den Spruch gestolpert. Zunächst einmal muss man klar festhalten, egal wer der Typ war oder ist, es toucht mich nicht, als Queen Fan. Zu meiner Hardcore Fan Zeit hätte es mich schon richtig gefuchst, aber heute, mit dem wie es mir erscheint nötigen Abstand, den man als Fan zu seinem Fandasein, irgendwann mal sich aneignen sollte, taugt so was maximal zur Einleitung eines Reviews. Also danke für die Inspiration, die ja nicht zuletzt durch eben Queen, in der progressiven Rockmusik Einzug fand. Und wenn man das als Fan dieser Mucke nicht anerkennen kann, dann tut es mir leid, aber dann sollte man schnellstens aufhören diese Musik zu hören, den die ist nur was für gescheite Menschen.



Nun aber zum Album Wasteland. Polen machen progressiven Rock, ach Quatsch das eine Band aus Riverside in den USA, schießt mir durch den Kopf. Weit gefehlt, das sind tatsächlich Polen, unglaublich! Sofort beim Opener The Day After höre ich Steven Wilson, die Scheibe ist in Heavy Rotation.



Acid Rain folgt und es regnet Bilder von vergifteten Schwermetalriffs unter die Haut. Standing Ovation mit Toolscher Erhabenheit. Das sind echt Polen? Natürlich sind das Polen und die schauen auf eine 17 Jahre dauernde Bandkarriere zurück. Das drückt sich mit Nachdruck durch jede Vene mit Vale of Tears, wo der Gedanke sich manifestiert das ist europäische Mucke, weil plötzlich mach ich Jethru Tull aus. Irre, was eine Bandbreite. Noch ein paar polnische Rockpäpste diesmal?


Ok schwubs, biegt der Guardian Angel um die Ecke und breitet seine Flügel aus. Lerning To Fly, Pink Floyd´s Spätwerk? Ja das mit der Bandbreite, wird immer besser. Das sind never Polen!



Jetzt geht es erst los, das Feuerwerk an progressiven Schwermetal aller erster Güteklasse. Lament, das Klagelied klagt alle Halbgötter des Genres an, warum habt ihr so eine geile Scheiße nicht gespielt? Gott gib ihnen Saures. Wir sind Papst!

The Struggle For Survival, nix da die Halbgötter verlassen sofort den Thron und machen Platz für Riverside. Mit River Down Below und Wastleand gelingt die Hommage an Jethru Tull in Vollendung. Halt den Rausschmeißer The Night Bevor darf ich natürlich nicht vergessen. Ja letzte Nacht, ja da kannte ich Riverside nicht mal, nun ist alles gut. Neue Helden, neue Päpste am europäischen Rockhimmel. Kaufen Leute, selbstverständlich ohne Lümmeltüte auf die Ohren und hoffentlich zeugen die ein paar Kinder.

Gruß Stephan



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