Meine Wenigkeit wollte mal wieder Flixbus fahren. Nein, nach den
letzten Flixbuserlebnissen, dachte ich diesmal für die Hinfahrt zu
meiner Großen, nutzt du mal das Super Sparpreisticket der tollen
Deutschen Bundesbahn. Anreise also Stadtbus nach Gelsenkirchen Buer,
umsteigen in die Straßenbahn und dann am Hauptbahnhof raus. Ruhig
und noch einmal kurz überlegen ob ich alles in meinem Rucksack
verstaut hab. Alles drin, nur der erste Busfahrer wollte mir kein
Ticket ausstellen. Ist zu teuer, meint er. Wenn ich eine Sprechblase
über mir zeichnen müsste, waren da eine Menge Fragezeichen drin.
Drei Haltestellen weiter, nahm er meinen fünf Euro Schein und gab
mir das Ticket (A1 Kurzstrecke) und murmelte was von ab da wo ich
rein wollte ist B zu teuer (6 Euro). Mein Kopf war Fragezeichen
befreit und so setzte ich meine Tour fort, beim setzen dachte ich
noch: Ach jetzt nehmen die Leute in Gelsenkirchen es selbst in die
Hand, mit ihrer armen Stadt! Finde ich gut.
Am Gleis in
Gelsenkirchen wurde mir klar, das ich für den Supersparpreis in kauf
nehme, noch zweimal umsteigen zu müssen, bis Koblenz. Nur die
Strecke bis Köln Hbf war davon ein ICE, rund 45 min bis Köln. Lohnt
nicht mal Musik auf die Ohren, also Fernsichtbrille raus und aus dem
Fenster schauen. Kaum hatte ich Platz genommen, schaute ich mich im
Abteil um. Drei Sitzreihen weiter eine verschleierte Frau und ihr
Mann versuchten ihre Schar Kinder zu bändigen. Sind ja nur 45 min
beruhigte ich mich! Mein Blick schweifte weiter und fiel auf meine
Sitznachbarin, die die Augen verdrehte. Leise sagte ich, sind ja nur
Kinder und ob wir nicht genauso waren, als wir damals eine Reise
unternahmen mit unseren Eltern. Ihren Namen sagte mir die Dame nicht,
aber wir kamen ins Gespräch. So was liebe ich ja!
Es stellte sich
heraus, das die Frau Leiterin einer Kleiderkammer einer Kleinstadt in
NRW ist und ebenfalls auf dem Weg zu ihrer Tochter. Wir tauschten uns
kurz aus, darüber das es allgemein voller und lauter in Zügen
geworden ist und mir kamen die 45 min viel zu kurz vor. Da ich in der
Kleinstadt ein paar Gräber zu pflegen habe, verabredeten wir uns auf
einen Kaffee demnächst in der Kleiderkammer, die direkt am Bahnhof
liegt. Nett und das verspreche ich, das wird ein ausführlicher
Kaffee! Der Rest der Reise war recht ereignislos und so verbrachte
ich dann drei schöne Tage bei meiner Großen.
Die Rückreise
bestritt ich mit einem Flixbus, diesmal war rein gar nichts los, auch
kein Pinkeln und schaukelnd das Busklo versauen. Habs mir verdrückt bis wir auf gerader Autobahn waren! Hab in Köln-Bonn am
Flughafen wo der Flixbus hält, ein Foto gemacht, das nun auch hier.
Ein abgeschobener Flieger, wer entdeckt die Ironie?
Gruß Stephan
P.S.: Der Titel
dieses Blogeintrages, mit meiner Tochter hab ich in Koblenz ein
buddhistisches Seminar in einem Kloster besucht, zwei Stunden
referierte der Guru über Karma. Es gibt keine Zufälle im Leben!
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