Lassie - wer kennt die
Serie nicht? Eine Hündin (in Wirklichkeit waren es wohl etliche
Langhaarcollies, die in der Fernsehserie eingesetzt wurden) rettet immer
ein paar Menschen und das in einer fast naiv bunten, aber schönen
Bergwelt in den USA. Man mag das im Nachhinein kritisch sehen, es
nicht mögen deshalb, alles richtig. Man mag das auch
mitverantwortlich machen für ein heutiges Bild, was man von den USA
hat. Lassie tut einfach gut unterhalten, es tat es zu Zeiten der
Entstehung und es tut es heute noch, wenn man so einiges an
Ungereimtheiten weg blendet. Inzwischen reicht einem die reine
Unterhaltung nicht mehr, wirklich viele Tierfilme werden nicht mehr
gedreht. Ich werde nun ein paar Filme vorstellen, die man gesehen
haben sollte in den letzten 21 Jahren, und ja, sie decken alles ab, was
gute Filme fürs Kino ausmacht. Also Taschentücher bereit legen,
Chips auch, Nachos und Salsasoße, Bier und Cola, wohl bekomms.
1. Ein Schweinchen
Namens Babe (Australischer Familienfilm, 1995)
Man, so lang schon
wieder her, kommt mir so vor als wär's gestern gewesen. Ein Film für
die ganze Familie, kommt nahezu ohne Brutalität aus, auch wenn er in
Australien gedreht wurde, schwingt der klassische feinsinnige
englische Humor mit. Wer das mit seiner Familie nicht schaut, ist
selber schuld und hat sich was entgehen lassen. Alleine ihn sich
geben lohnt nicht, als Familienfilm unverzichtbar. Aus
cineastischer Sicht kein Hollywoodfilmmaterial, eher europäische
Einflüsse (nicht nur der Humor), sparsame Tricktechnik. Insgesamt
wurden 48 Ferkel ausgebildet für die Hauptrolle. Diese durften nicht
geschlachtet werden, was James Cromwell (männlicher Hautdarsteller)
wohl zum Veganer machte. Verbreitet eine frohe Botschaft.
2. Seabiscuit –
Mit dem Willen zum Erfolg (USA, biografisches Drama, 2003/2004)
Klassisches Drama,
das man sich auch in der 20igsten Wiederholung geben kann. Eine
Geschichte, die das Leben schrieb und natürlich hollywoodlike
bombastisch in Szene gesetzt wurde. Man sieht dem Film sein Budget
an, Blockbuster, aber es stört mich nicht. Das Pferd kommt nicht zu
kurz, die Story ist ein „Must Have“. Tränenreich, tolle
Schauspieler, schöne Schauspieler. Pferderennsport mag man kritisch
sehen, wenn man es leidenschaftlich betrachtet ist es wie überall im
Leben, man erkennt die Wahrheiten oder Weisheiten von allein. Sieben
Oscar-Nominierungen sprechen für sich, dass er keinen gewann
ebenfalls. Der einzige Film, dessen Ende ich mir immer mal wieder
anschaue und hier auch verlinke. Spoileralarm, eigentlich.
Verbreitet eine, von der Bedeutung fürs Leben, sehr wichtige
Botschaft.
3. Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft (USA,
biografisches Drama, 2009)
Wieder
eine wahre Story. Bin in den Film eher durch Zufall, meine Tochter wollte an dem Abend unbedingt
mit ihrem Vater ins Kino und es lief nichts anderes. Ok, Richard Gere kommt auch bei Töchtern
immer noch an. Empfehlung: einen
Berg Taschentücher bereit legen, ihr werdet sie wirklich brauchen.
Das ist mir vorher und auch hinterher nie wieder passiert, die letzte
halbe Stunde haben sich die ca. 20 Kinogäste alle in ihre Sessel
gedrückt und Bäche an Tränen vergossen. Unglaublich, fast surreal
in der Rückschau. Kann ihn mir heute nicht
mehr anschauen, nicht weil er so schlecht war, nein, weil er Kino im
allerbesten Sinne ist und die Emotionen rüber bringt, wie es nur
Kino transportieren kann. Wenn
die Möglichkeit sich ergibt, auf möglichst großer
Projektionsfläche (Beamer) schauen.
So drei Tierfilme
nur, ich hätte noch ein paar auf Lager, die aber alle nicht so
gelungen sind wie die oberen drei. Man mag zu Tierfilmen stehen wie
man will, Stunts/Tricks mit Tieren ablehnen, der Kontext, dass
insbesondere Haustiere, domestizierte Tiere zu unseren wichtigsten
Begleitern zählen, der ist einfach da. Als Fleischesser lass ich
mich auch nicht beschimpfen oder diskreditieren, schon gar nicht
durch Tierfilme, die wirklich gut gemacht sind. Nein der
Lebenshunger, den wirklich gute Filme vermitteln können, ist einfach
unstillbar.
Gruß Stephan
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