Highend Weihnachten

Alle Jahre wieder stellt sich die Frage: was schenke (aufrüsten oder Neukauf) ich meinem PC, damit das Kind in mir an diesem vernünftig spielen kann. Da ich einen relativ guten PC zum Spielen habe, immer schon an den Stellschrauben mit einem gewissen Vergnügen gedreht habe, stelle ich nun hier meine Überlegungen auf Hardware bezogen vor, von Einstieg günstig aber gut bis Highend aber bezahlbar. Und natürlich ist PC Spielen schon lange aus der Schmuddelecke bzw. nur Kinder spielen am PC oder sonst was entwachsen. Wer egal in welchem Alter nicht mehr ab und zu spielt (sich sein Vergnügen sucht), der hat sie nicht alle stramm oder hat keine Phantasie. Ein PC spielt bei mir schon lange eine Rolle, um Spaß zu haben mit ihm.




Dass sich die zusammengebauten Geräte zu mehr (Multimedia , Office, Kommunikation etc.) eignen als PC Spiele, sollte klar sein. Auch werde ich auf aktuelle Hypes bzw. Trends (4k/VR Gaming) bezogen auf Spiele eingehen und sie ein wenig näher beleuchten, eventuell bezahlbare Lösungen vorstellen.

Nun erst mal zu den Systemen bzw. den einzelnen Bauteilen.


Das Herz, die CPU.


Unter vier Prozessorkerne geht gar nichts und es sollte aktuell ein Intel Prozessor sein. AMD wird mit der im Frühjahr 2017 erscheinenden neuen Prozessorgeneration (Ryzen) eventuell wieder Anschluss gewinnen, aktuell lohnen sie nicht, es sei denn man muss sehr auf das Geld achten. Wie überall kann man sich aber auch kaputt sparen. Bei einem kurzen Check mit einer APU (AMD Athlon 5350) von AMD war mir der Konfigurationsaufwand zu hoch, um ein flottes System (Office System mit wenig Energieverbrauch) erstellen zu können dieses Jahr, irgend was streikte immer von den Treibern her. Deshalb einfach über Ebay entsorgt.

Highend Kauftipp: Intel Core i5-6600K, 4x 3.50GHz, boxed ohne Kühler (ca. 250 Euro neu Kosten)

Einstieg Kauftipp: Intel Core i5-6400, 4x 2.70GHz, boxed (ca. 180 Euro)


Die Schaltzentrale, das Mainboard.


Da ich nur Intel CPU´s verbauen möchte, muss es auch ein Mainboard sein mit einem Intelchipsatz. Auch Intel wird nächstes Jahr eine neue CPU-Generation vorstellen und dann auch die Chipsätze anpassen, die neuen CPU´s laufen aber im größten Teil auch mit den aktuellen Chipsätzen (nach Bios Anpassung). Auch ist bei einem Shrink (Verkleinerungen/Effizienz) der Intelprozessoren keine große Leistungssteigerung zu erwarten. Rein zur Information, Skylake wird von Kaby Lake abgelöst im Desktopbereich. Die namhaften Mainboardhersteller heißen Asus, Gigabyte oder MSI. Also kauft man auch nur von denen das Brett. Auftragshersteller für alle drei Marken ist ASRock, ASRock eignet sich somit auch als Einstieg. Der Support aller drei Marken ist sehr gut, sprich Treiber und Bios wird lange gepflegt.

Highend Kauftipp: ASUS Z170 Pro Gaming (ca. 150 Euro), Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3 (ca. 140 Euro), MSI Z170A Krait Gaming 3X (ca. 140 Euro)

Einstieg Kauftipp: ASRock B150A-X1 (ca. 85 Euro)
  

Die Straßenlaterne, die Grafikkarte.


Die meisten PC´s gewährleisten heute, durch kleine Grafikkerne die in der CPU verbaut sind und über das Mainboard ausgeben werden, eine Grafik, die für den reinen Betrieb als Multimedia und Officerechner ausreichen. Kleine Spiele wie z.b. Solitär lassen sich damit auch noch gut betreiben, das reicht mir persönlich nicht. Selbst die etwas stärkeren integrierten Grafikeinheiten der AMD Prozessoren, reichen nur für ältere Spiele bis ca. 2010 aus.

Ziel ist, dass man aktuelle Spiele (2016 - 2018) darstellen kann, die minimal mittlere Grafikdetails verwenden und in Full HD (1920*1080 Pixel) auflösen. Des weiteren sollten die Grafikkarte DX 12 als Schnittstelle (was mit Windows 10 unterstützt wird) beherrschen. AMD´s Vulkan oder Open GL spielen eine untergeordnete Rolle. Wenn die Grafikkarte es kann ist es gut, wenn nicht, nicht schlimm.

Ein paar Kriterien gibt es noch, die wichtig sind bezogen auf Zukunftsfähigkeit einer Grafikkarte, sie ist meist das teuerste Bauteil und sollte mind. 3, besser 4 Jahre halten. Speicher mind. GDDR 5 und nicht mehr unter 2 GB. PCIe Busbreite nicht unter 128 Bit, da sonst der schnelle Speicher seine Daten nicht bereit stellen kann. Preisliche Obergrenze von 300 Euro, und damit garantiert für Spiele des Jahres 2016 dass sie in Full HD auflösen, Kantenglättung bis 4 fach AA ohne Framerateneinbrüchen unter 30 Frames, wird sonst als Ruckeln wahrgenommen. Auf VR und 4k Auflösungen werde ich gesondert eingehen.

Highend Kauftipp 1: EVGA GeForce GTX 1060 6GB SC Gaming, 6GB GDDR5, DVI, HDMI, 3x DisplayPort (ca. 280 Euro)

Highend Kauftipp 2: HIS Radeon RX 480 IceQ X² Roaring Turbo, 8GB GDDR5, DVI, HDMI, 3x DisplayPort (ca. 270 Euro)

Einstieg Kauftipp 1: Zotac GeForce GTX 1060 3GB Mini, 3GB GDDR5, DVI, HDMI, 3x DisplayPort (ca. 200 Euro)

Einstieg Kauftipp 2: PowerColor Radeon RX 480 Red Dragon (Single Fan), 4GB GDDR5, DVI, HDMI, 3x DisplayPort (ca. 200 Euro)


Arbeit/Arbeit, Festplattenspeicher, Arbeitspeicher.


Müsste ich heute neu kaufen und hätte nicht ausreichend diese Bauteile in meinem jetzigen PC, empfehle ich eine Festplatte nicht unter 4 TB Speicherplatz und Dauerbetrieb geeignet. Ergänzend als Startplatte für Windows eine SSD mit 480 GB Speicherplatz.

Standard bezogen auf den Einstieg an Arbeitsspeicher sind DDR 4 Ram mit einer Größe von 8 GB, empfehlen tu ich aber 16 GB. Auch wenn die Preise dafür aktuell anziehen, zu viel an Arbeitsspeicher gibt es nicht.

Bei beiden Bauteilen ist der entscheidende Faktor das Preis-Leistungsverhältnis und dass sie die Nerven schonen und störungsfrei laufen.


 
Highend tatsächlich, fliegen durch Wohnzimmer 


Nun haben wir 2016 und die Unterhaltungsindustrie steht nie still. Höher, schöner, weiter waren schon immer Taktgeber in der Industrie und so setzt die Branche auch dieses Jahr neue Trends. Ob nun auf der Gamescom, der E3 oder sonstigen Messe, Jahr für Jahr versucht man uns für neue Produkte zu begeistern. Seit Jahren verfolge ich das und schließe aus, was für den User etwas bringt oder halt nicht. Dieses Jahr waren es vor allem zwei Themen.

Zum einem 4k Auflösungen, bezogen auf Fernsehgeräte heißt das ganze UHD (Ultra HD). 1920*1080 Pixel Auflösung in Spielen, bei mind. 30 Bildern (Frames), waren das Maß aller Dinge. Nun also 3840*2160 Pixel. Monitore die auch langfristig Spaß versprechen, kosten mind. das doppelte zu bisherig ausgereifter Technik. Dazu kommt noch eine Grafikkarte die über 600 Euro kostet, damit sie die Bilder in vernünftigen Frameraten zur Verfügung stellen kann. Am PC spielen ist schon teuer genug, in dem Fall einer höheren Auflösung sehe ich noch nicht, das die Preise dafür in vernünftige Regionen sich bewegen. Aktuell ist das Thema eines für Hardcore Spieler mit großem Geldbeutel, für den Otto Normal Spieler/User wird sich das Thema eventuell in 2-3 Jahren stellen, also abwarten und Tee trinken.

Beim zweiten großen Trendthema verhält es sich ähnlich, wobei da noch zwei Punkte dazu kommen, die es mich kritischer sehen lassen, anders gibt es aber auch eine günstige Alternative für den Einstieg. Das Thema heißt VR (Virtuelle Realität). Am PC angeschlossen wird ein Headset, was zwei kleine Monitore vor die Augen bringt. Mithilfe von Kamerasystemen, die im Raum aufgestellt werden, werden Bewegungen des Kopfes und Körpers erfasst und im Spiel um gesetzt. Eine gewisse Zeit (mehrere Stunden) zum Einrichten braucht man, auch ist der virtuelle Raum begrenzt (wenn man dort die Grenze erreicht, ertönt z.b. ein Warnton), weil der reale Raum das ganze begrenzt (gegen Wände laufen z.b.). Klar ist, in der virtuellen 3D Welt fehlen Ebenen bzw. sie sind nur eingeschränkt nutzbar. Das ist ähnlich wie auf einem Schiff, es wird einem schlecht unter diesen Brillen. Ansätze der Lösung gibt es, z.b. indem man die Brillen doch etwas von der realen Welt durch blicken lässt. Aus meiner Sicht, sollte man da die Entwicklung abwarten, man kauft kein Auto der ersten Generation, man wartet bis es Serienreife erzielt hat. Auch die Verkabelung und Gewichtsfragen müssen noch gelöst werden. Weil man so tief in ein 3D Spiel einsteigen kann, das ganze nennt sich Immersion, sehe ich aber gute Chancen dass das irgendwann jeder haben möchte.

Der zweite Punkt: fast 1000 Euro sind für eine neue Technik zwar relativ viel Geld, aber für eine gänzlich neue Technologie auch wiederum nicht so viel. Im Zusammenhang mit einer teuren Grafikkarte wird es aber zu teuer, wieder abwarten mein Tipp.

Microsoft z.b. arbeitet aktuell an einer Brille, die auch Anwendungen nutzbar machen soll. Den Ansatz der erweiterten Realität (Augmented Reality) finde ich persönlich viel spannender. Ein bisschen spinnen in Richtung „Holodeck“ meets „I Robot“ hat was.

Wer das ganze ausprobieren möchte aktuell, sollte sich besser eine „Playstation 4 Pro“ kaufen und dazu die „Playstation VR“ Brille mit dem Kameraset von Sony, das kostet zusammen um die 1000 Euro und erfordert keinen PC zusätzlich. Meine Wenigkeit überlegt, ob er als Zweitsystem das sich leistet, aber überlegt auch was Spielen am Computer/Konsole tatsächlich braucht. Höher, schneller, weiter ist nicht der letzte Schluss an Weisheit, den ich jedenfalls da raus ziehe.

Gruß Stephan

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