In irgendeinem
Kommentar sagte letztens Toni Hennig (ewiger Praktikant und Autor bei
Laut.de) sinngemäß: „Die verdammten Casiosounds, mir wird übel!“
Nicht das ich
Casiosounds besonders mag, aber virtuos eingesetzt hatten die schon
was. Mein erster Kontakt zu Casio, war ein Taschenrechner ungefähr
Mitte der 70iger. Casio war quasi die Mutter aller Taschenrechner, zu
der Zeit.
Anfang der 80iger
hatte ich mit den ersten drei Alben eine Band auf dem Schirm, von
denen ich annehme das sie ihre Sounds auf Synties eventuell auch der
Marke Casio gemacht/erstellt haben. Hört sie euch unbedingt mal an.
Der Name der Band ist Orchestral Manoeuvres in the Dark, kurz OMD.
Orchestral
Manoeuvers in the Dark (1980)
Thatcherismus noch
in seinen Anfängen, da tropfte der kühle Syntiesound erstmals ins
Hirn und öffnete die Tür zum Gitarren bestimmten Sound des Wave der
70iger, später New Wave auch genannt. New Wave war wohl das
wichtigste Musikgenre der frühen 80iger, wenn man das überhaupt ein
ordnen kann. Ein paar Namen um die Bedeutung dieses Album zu
unterstreichen, The Cure, Anne Clark, Ultravox und nicht zuletzt
Depeche Mode finden alle ihre Wurzeln in dem Album.
Organisation (1980)
Wie man so schnell
veröffentlichen konnte, ist mir heute noch ein Rätsel. Trotzdem
bescherte uns Organisation den ersten kleinen Hit von OMD, Enola Gay.
Der Sound gesamt der Platte war zwar immer noch stark unterkühlt
(Anleihen bei Kraftwerk sieheVCL XI), aber gerade Enola Gay wies
wieder mehr emotionale Melodie auf. Liveaufnahmen aus der Zeit
beweisen, das OMD höllisch Fahrt aufnahmen.
Architecture and
Morality (1981)
Das Werk um das sich
alles dreht bei OMD. Mit dem Überhit Joan Of Arc (Maid Of Orleans)
lieferte man einen emotionalen Gegenentwurf zu der Zeit damals. Das
treibende Schlagzeug, der Titel (Buch von David Watkin) und der Syntie Refrain klingen heute
noch wie aus einem Guss. In allen Pop relevanten Ländern weltweit,
wurde die Single rauf und runter gespielt. Das war aber nicht der
Grund warum ich damals das Album erwarb. Das Verwenden eines
Mellotrons und zwar ausgiebig, also ein analoges dreispuriges
Tonband, quasi der Vorläufer des Samplers, machte das Album
einmalig. Das Mellotron fand eigentlich Verwendung bei so Bands wie
Pink Floyd Anfang der 70iger, die Verbindung in die Synthiepopära
ist die eigentliche Leistung von dem Album. Anspieltipps: The New
Stone Age, Sealand, Georgia
Gruß Stephan
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