David Bowie - " Welcome To The Blackout (Live London ’78)"
Nach langer Zeit schreib ich mal wieder auf dem Blog und muss mich dafür auch entschuldigen, aber schauen wir nicht zurück, sondern richten den Blick über irgendwelche Tellerränder hinaus.
Die folgende Kritik entstand für einen Faden, bei Laut, zu einer Kritik von Ulf Kubanke zu dem Album.
Das Video entstand zwar zu dem Stage Live Album, was 78 veröffentlicht worden ist, zeigt aber schön woran die aktuellen Blackout Aufnahmen leiden.
Ein bisschen Nachdenken hilft oft bei der
Argumentation. Ich muss gestehen ich bin Bowie Fan, genau wie ich auch
Queen Fan bin, nur und da wäre ich beim Thema, zu ihren Gralsritter
verkomme ich nicht. Mir kommen bei Queen so Sätze über die Lippen, das
es auch was gutes hat das Freddie gegangen ist. Da ich mir nicht
vorstellen möchte, das er ähnlich wie Angus Young mit seinem Schulanzug
über die Bühne hoppelt und mit seinem Mikrofonstock sich zwischen den
Beinen was auch immer hervor angelt. Das sähe einfach lächerlich aus,
nicht nur bei Freddie.
Musiker und ihre Musik soll zum träumen anregen und nicht Alpträume hervorrufen. Eventuell ein wenig altmodisch, das mit dem Träumen, in einer Welt die aktuell einen Alptraum nach dem anderem zelebriert, das gebe ich zu.
Hört euch einfach Sense Of Doubt an. Auf dem Heroes Album folgen Moss Garden u. Neuköln. Man kann sagen Sense Of Doubt, weil rein instrumental, ist regelrecht eingebettet in das Album. Bekomme jedenfalls, allein von dem Teil, immer noch eine Gänsehaut. Bei der Blackout Version hat gerade der instrumentale Song eine Art Blackout und es hört sich wirklich nicht nach Bett an, geschweige den eingebettet. Das geht noch bei einigen Stücken so, das die Instrumente sich anhören als wenn sie entweder verschütt gegangen sind, durch die lange Lagerzeit der Aufnahme oder damals einfach schlecht bespielt worden sind. Ich wette letzteres trifft zu und der jetzt Verantwortliche für die Veröffentlichung hat den Hörsinn, aus welchen Gründen auch immer, beiseite gepackt.
Das es nicht die Aufnahme an sich sein kann, beweisen aktuelle Aufnahmen von anderen Bands (u.a. Queen) aus den Siebzigern. Die Technik dafür war auch damals schon sehr weit, um die fallende Stecknadel, sprichwörtlich zu hören. Die heutige Remaster- Möglichkeiten ergeben den Rest.
Ok, werde ich ein wenig wehmütig und muss in Betracht ziehen das Blackout wirklich eine halbwegs gescheite Aufnahme aus der Zeit ist, die archiviert wurde. Dann hab ich mit Blackout wohl den Kampf mit meinen Tränen noch zu kämpfen. Das auch ein Wert, wenn auch ein sehr trauriger. Kopf hoch, gemeinsam weinen soll genauso hilfreich sein wie gemeinsam lachen.
Deshalb nur subjektive, tränenreiche 3 von 5 möglichen Points. Wobei der dritte Point in Richtung Anwalt geht, so als Friedensstifter oder so was.
Noch ein Gedanke, ich glaube nicht das Bowie wenn der Live auftrat, irgendwelche 30 Dollar Instrumente auf der Bühne zuließ, dafür war er viel zu pedantisch. Das er damals wahrscheinlich den einen oder anderen Handwerker als Musiker mit auf der Bühne erduldet haben muss, ist auch klar. Damals für so aufwendige Shows, mussten sich insbesondere Solokünstler, jedes mal die Gruppe/Band neu zusammen suchen, dann blieb oft nicht viel Zeit um sich einzuspielen.
Gruß Stephan
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