Keine Kompromisse, grenzenlose Härte und die Entdeckung des
Keyboards als Maininstrument des Progmetal.
Drei Songs von sieben oder gar neun, ist eigentlich egal. Wohl kaum
eine Band war in den letzten 13 Jahren mehr erwartet worden als
Tool. Wegen der 13 Jahre steigerten sich die Erwartungen ins
Unermessliche und wer nicht genau aufpasste münzte sich das als
böses Omen um. Das können sie niemals erfüllen!
Scheiße und wie sie
es können, für mich persönlich legt Tool tatsächlich ein Reverenz
- Album vor und alle die diesen Sound lieben, können die restlichen
Reverenzen der Band endlich beiseite räumen.
Das Maynard James Keenan, Adam Jones, Danny Carey und Justin
Chancellor Progmetal allererster Güte
spielen, ist seit 1995 mehr als ein Gerücht. Wenn
man alle Progmetal Musiker auf einen Haufen legen würde, steht auf
dem Haufen ganz oben Tool und der Haufen würde unter ihnen auf einen
hundertstel Millimeter zusammen gequetscht. Genug der Superlative,
fangen wir an.
Mit
insbesondere „Lateralus“ hat Adam Jones einen
Gitarrensound kreiert, der so noch nie zu
hören war. Nun ist die Leadgitarre wahrlich kein
Alleinstellungsmerkmal einer Rocktruppe, sie ist halt der wichtigste
Bestandteil, so der allgemeine Tenor. Mit jedem Album ist es Tool
bisher gelungen die Grenzen neu zu definieren, hier nun werden selbst
alte Regeln der Kunst über Board geworfen. Natürlich
kommt man immer wieder auf die zentrale Leadgitarre zurück, wieso
sollte man so ein geniales Trademark auch aufgeben?
Wie sich Tool ohne Leadgitarre anhört ist mit
„Chocolate Chip Trip“ zu hören? Vergesst es, Adam Jones hat
sämtliche Register gezogen und sein Pedalsamelsurium unterstützt
durch ein Keyboard (Auszug
Wiki: Auch die elektronischen Elemente
werden nie Playback,
sondern stets von der Band selbst erzeugt, zum Beispiel mittels
pedalsteuerbarer Synthesizer
oder elektronischer Schlagzeugelemente (Triggerpads).)
so klingen lassen, als wenn gar keine Gitarre Verwendung findet.
Hört sich wie ein Kraftwerktribut an. 2017
spielte Drummer Danny Carey das Thema erstmalig.
Halte das Stück für technisch extrem schwierig. Dadurch lässt sich dem Stück eine Art Genialität nicht aberkennen, wenn man nämlich genau hin hört, hört man immer noch Tool als Gesamtkunstwerk. Brutal, überall wabert Energie durch den unendlich scheinenden Raum. Das ist eine neue Dimension! Ich schwanke allerdings schwer zwischen hört sich der Scheiß geil an oder Grütze kann weg. Mal so und so, je nach Stimmung. Über allem steht aber, das musste dich erst mal trauen, so was auf Longplayer zu bringen oder gar live!
Halte das Stück für technisch extrem schwierig. Dadurch lässt sich dem Stück eine Art Genialität nicht aberkennen, wenn man nämlich genau hin hört, hört man immer noch Tool als Gesamtkunstwerk. Brutal, überall wabert Energie durch den unendlich scheinenden Raum. Das ist eine neue Dimension! Ich schwanke allerdings schwer zwischen hört sich der Scheiß geil an oder Grütze kann weg. Mal so und so, je nach Stimmung. Über allem steht aber, das musste dich erst mal trauen, so was auf Longplayer zu bringen oder gar live!
Irgendwer
schrieb vor Wochen, er höre Versatzstücke des Toolsounds aneinander
gereiht bei der Vorabauskopplung „Fear Inoculum“. Und tatsächlich
könnte man meinen, das wäre so. Bis man den Griffwechsel als
Hintergrundrhythmus hörte. Tool hatte also
sein Trademarksoundgerüst weiter
ausdifferenziert und um ein kleines Detail ergänzt. Das nenne ich
seinen Sound Genialität einhauchen. Nicht mehr und nicht weniger.
1:17
der Bass bei „Pneuma“ setzt ein, im Rhythmus hebe
ich ab vom Sessel in dem ich sitze. Das Schlagzeug kommt mit Druck
dazu, trotz der Härte oder gerade weil so Druckvoll vorgetragen, schwerelos.Wie ein Buddha im Schneidersitz berühre ich den Sessel nicht mehr. Stimme und Gitarre lassen mich
gelenkt fliegen. Das Gefühl auf eine einmalige, schwerelose Reise
meist fliegend mit genommen zu werden, tut verdammt gut. Dankbar,
glücklich, ich verneige mich! Zu Früh,
nein bei jedem der folgenden Stücke stellt sich das ein.
Eventuell
war das ganz bewusst so gelenkt, das die Livemitschitte so undeutlich
waren/sind? Halte das um die Überraschung
möglichst groß ausfallen zu lassen, für recht wahrscheinlich. Das folgende
„Culling Voices“ ist
mein aktueller Lieblingssong, aber nicht das Highlight.
Das ist dann das jäh
unterbrechende
„Chocolate Chip Trip“. Ein Schwinger noch und ich bin bewusstlos
vor Glück.
Die Struktur der
Richtung des Albums ist nun klar. Bass und Schlagzeug sind
unglaublich präsent, dadurch wird die Differenzierung auf die Spitze
getrieben und hört sich Perfekt an wie nie zuvor.
„Invincible“
und „Descending“, beide bisher nur in
recht undeutlichen Livemitschnitten auf Youtube zu hören, ergänzen
das vorher gesagte.
„7empest“ ist vorläufige Vollendung, nochmal 15:44 min. Nachbarn erschrecken,
der Putz rieselt von den Wänden, das Haus hebt ab. Nicht mehr in der
Lage mein Glück zu beschreiben, mit dem Album bin ich Göttern begegnet
und ich möchte es niemals missen. Anspieltipps?
Alles und Playtaste durch Repeattaste ersetzen! Wertung? Ausserhalb jeder Skala!
Gruß Stephan
P.S.: Unfassbar, mein nicht
armer Wortschatz reicht nicht um diesen Schatz zu beschreiben. Ich
vermute das ich noch Jahre brauche um das Album halbwegs begreifen zu
können.
nach fast 3 Jahren bin ich noch begeistert, von daher vollste Zustimmung 10/10.Gar bestes Album von denen.
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