Entschleunigte Eleganz - China - Verrat in der verbotenen Stadt (1998)

1775. Das chinesische Reich befindet sich auf dem Zenit seiner Großmacht. Eine Welt voll Wohlstand, Disziplin und schier endloser Weite unter den Schwingen des Drachensymbols. Aber auch eine Welt gewissenhafter Bürokratie und detailverliebter Ordnung. In diese verschlägt es den jungen Anjing. Dieser tritt gerade erwartungsvoll seine neue Stelle als Palastverwalter am Pekinger Hof an, als ein grausamer Mordfall die weitläufigen Tempelanlagen erschüttert und sich wie ein gellender Schrei durch die langezogenen Hallen zieht. Wang, oberster Eunuch und Favorit der Kaiserin wurde unweit des Throns erdolcht aufgefunden.
Der Täter, ein dämonisches Wesen, erzählt man sich schnell angstvoll. Mit roten Augen, der Hölle entstiegen. Frühmorgens erhält Anjing vom Kaiser höchstselbst den Auftrag, den Fall binnen 24 Stunden zu lösen, ansonsten drohe ihm eine empfindliche Strafe. Sofort begibt er sich auf Dämonenjagd. Er durchstreift blankgefegte Hofareale wie spartanische Schriftsäle des federschwingenden Beamtenapparats, befragt wortkarge Angestellte und taucht tiefer ein in die Mysterien der verbotenen Stadt, die sich ruhig und erhaben präsentiert. In den malerischen kaiserlichen Gärten deckt er schließlich so manches wohlgehütetes Geheimnis auf und kommt so einer großangelegten Verschwörung auf die Spur. Stetiger Begleiter ist die hauchzart-perlend arrangierte fernöstliche Klanguntermalung, die mit sanften Tonfarben das Szenario im Hintergrund würdevoll untermalt, währenddessen die allgemeine Vertonung durch angenehm stimmige Sprecherleistungen dem luftigen Rahmen entspricht. Während der Spieler auf den alabasterfarbenen Bodenfliesen der stilvollen Innenhofbereichen nach Spuren und versteckten Schaltern sucht, stößt er immer wieder auf wissenswerte Informationen rund um die titelgebende Epoche und deren Besonderheiten. Auf diese Weise wird die knobelnde Mörderjagd auch zur Wissensmehrung und mentalem Zen-Garten.

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