Für einmal lächeln reicht es noch!

Der irre Speedi hat sich heute selbst entlassen aus einem unmöglichen Krankenhaus. Ja ich musste in die Klinik, für Strahlenschutzschienen, da ich ein Karzinom bekämpfen muss und auch will. Also bin ich am Donnerstag in die Kieferchirurgie in Recklinghausen um die guten Zähne zu retten bzw. vorzubereiten für die Schienen.  


Sound war gut, hatte Muse dabei und auch Tool. Spaß beiseite, nun wird es ernst. Donnerstag CT, EKG und Blutzuckerspiegel, alles klar der Tag hat ja 24 Stunden. Um Punkt 8 Uhr morgens stand ich da auf der Matte, etwas unruhig wahrscheinlich, egal ich bin da. Gegen 12 Mittags hatte man dann ein Zimmer für mich, noch ohne Bett aber vier Wände mit Tür immerhin und ein Klo plus Dusche. Gegen 13:00 Uhr tauchte dann auch ein Bett auf und ich bat um eine Flasche Wasser, die ich dann auch sofort bekam.

Gegen 18:00 Uhr kam dann wieder eine Schwester vorbei und stellte das Abendessen auf einen Tisch. Die drei Untersuchungen fanden garnicht statt. Fürs CT hatten sie sich das von letzter Woche kommen lassen, ist mir recht. EKG geht auch vor der OP, also am nächsten Tag und Blutzucker kann man auch zwischen Frühstück und OP machen, nicht Herr Speedi? Panik, wissen die was Sie tun? 

OP Tag, erste Runde Anästhesist. Sie haben heute morgen nicht gefrühstückt? Nein hatte ich wirklich nicht, das wusste ich schon länger, spätestens 12 Stunden vor einer OP Essen, trinken. rauchen und vögeln einstellen. Ok  es war gegen 7:30 etwa, sie sind gegen Mittag im OP. Gegen 8:00 war ich wieder auf dem Zimmer, 15 min später kam eine Schwester und sagte etwas hektisch ich solle mich umziehen, da sie mich vorziehen könnten. 8:30 war ich Vorraum zu den OP Räumen und die Schwester die mich einschleusen sollte, saß mir gegenüber. Dauernd ringt das Telefon, nein wir haben keine OP Tische aktuell, die Zeit verstrich. Es wurde 9:00, 10:00 und es wurde 11:00, ein letztes Klingeln des Telefon, Schleusen sie den Speedi ein. Mit Vollgas an den OP Tisch ran, umsteigen. Es rollt! 

Tatsächlich, inzwischen fixiert auf dem OP Tisch, hatte der OP Tisch Räder und ich wurde wohl von einem OP zum nächsten gebracht. Sind euch die  Operateure ausgegangen? Tatsächlich war mein Operateur zum Mittagessen gerade und hatte niemanden Bescheid gegeben. Rollend neben das Wartebett, Fixierung aufmachend, Kopf, Knie und Fußpolster ausbauen, hinüberrutschen und wieder in den Warteraum zum schleusen. Gegen 13:00 wurde ich dann doch etwas unruhiger und teilte mit, dass ich heute nicht mehr operiert werden möchte. Keine 5 min später stand mein Operateur vor meinem Bett und versuchte mich zu überreden, entschuldigend für die ganzen Umstände, doch zu bleiben, weil der nächste Termin den ich haben könnte bei ihnen erst im Oktober wäre. Nein bis Oktober warte ich mit meiner Bestrahlung nicht, ich schluckte meinen Ärger runter und blieb im Warteraum.

Gegen 13:30 gings dann los und ich dämmerte weg, etwa 15:00 Uhr war ich wach. Ok fühlte sich alles etwas leer an, aber ertragbar. Waren also wirklich die Zähne und Hirn haben sie drin gelassen. Ausruhen am Freitag war dann angesagt. Eine letzte Frage zwischen Tür und Angel der OP Säle, wann ich entlassen werden kann? OP super verlaufen, wahrscheinlich morgen.

6:00 Samstagmorgen, Kaffee und Zigarette mein großes Laster und Entlassungstag. OK hatte bisschen nach geblutet, aber das war zu erwarten. Gute 8 Stunden geschlafen mit einer Pinkelpause und Nase frei machen von OP Resten. Ich war und fühlte mich fit. 9:00 gibt es Visite, freute mich drauf. Kaum stand ich vor der Oberärztin, ich kannte Sie nicht und sie mich auch nicht, die Frage: Sie wollen heute entlassen werden? Ja war die schlichte Antwort. Auf keinen Fall vor Montag und das riskiere ich nicht. Erst danach nahm sie meine Unterlagen, Wissen vorgaukelnd, in Augenschein. Wtf, so viele Zähne das kann ja zu schwersten Komplikationen kommen, weswegen haben sie dass machen lassen, Speedi? Ich wollte noch antworten, sie plapperte einfach weiter. Natürlich kann ich sie nicht festbinden oder zwingen, aber sie bleiben hier, sonst gibt es keine Antibiotika verschrieben und dann finden sie mal einen Arzt am Wochenende, der ihnen Neue aufschreibt. 

Konsequent wie ich bin, wenn ich das Gefühl habe ich werde hier nicht ernst genommen, verließ ich auf eigenen Wunsch das Krankenhaus und natürlich haben die mir bis Montag Antibiotika mit gegeben. Montag früh gehe ich zur Kieferchirurgie ambulant und las mir die restlichen verschreiben und die Nachsorge hat die Praxis mir schon vor 2 Wochen angeboten. Nun kann meine Bestrahlung beginnen. 

Schönes Wochenende und Rasen mähen kann meine Frau vergessen, für heute!

Gruß Stephan


 


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