Tiefenhypnotische Galaxie - Ambient Wonder (Halo OST, 2001)

"Halo", ikonischer Systemseller der ersten Xbox und fester Bestandteil der Populärkultur. Vieles wurde abseits des actonreichen Gameplays auch über den pulsierenden Soundtrack geschrieben. Bombastische Orchesterfluten schwappen über die von Plasmasalven illuminierten Schlachtfelder des immergrünen Ringgestirns, peitschen gegen turmhohe Felsmassive. Mit stechend inszinierter Dynamik und melodiöser Wucht untermalen die Kompositionen jede Momentaufnahme des turbulenten Spielgeschehens und treiben den Spieler zu immer neuen Höchstleistungen im Kampf um die Zukunft an. Doch gibt es auch jene ruhigen Aspekte, in denen der Fokus auf blanke Atmosphärenströmung gelegt wird. So zu sehen und hören in Mission 3 der Kampagne. Hier gilt es einen Schlachtkreuzer der feindlichen Allianz über einen Gravitationslift zu entern um den gefangenen Captain Keyes zu befreien. Zuvor schleicht man sich jedoch in schützender Dunkelheit an eine Feindbasis inmitten felsiger Bergkulisse an, um zu jenem Lift zu gelangen. An Bord des Alienschiffs herrscht gespenstisches Schweigen, namenlose Stille überzieht ihre unsichtbaren Schleier über die fremdartigen Korridore. Urplötzlich schält sich eine übergroße Kreatur aus der spärlich beleuchteten Architektur und entzündet tosendes Dauerfeuer auf den spielergesteuerten Masterchief und seine Begleitmarines. Nach hitzigen Gefechten innerhalb des Sternenkreuzers erreicht man schließlich die blinkende Schiffsbrücke, erneute trügerische Ruhe vor dem Feuersturm.

Nun setzt ein Musikstück ein, welches hypnotische Synthiewellen durch den Raum mäandern lässt. Beruhigend flirrende Tonoasen, die an die berauschende Eleganz eines sternenklaren Nachthimmels nach einem heftigen Schauer erinnern. Voll reiner Anmut. Es sind nicht die pompösen Klänge während des endlosen Schlachtgetümmels, sondern vielmehr diese akustischen Kleinode und puren Augenblicke, die für mich in ewiger Erinnerung bleiben. Eine der schönsten elektronischen Spielereien, voller Sogwirkung, die den meisten Spielern wohl kaum auffallen dürfte, diejenigen, die es bemerken und fühlen bekommen aber einen einzigarten Moment und oftmals sind es die kleinen Dinge, die nachhaltig wirken.

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