Beim erstellen der Liste der Woche war diesmal Supertramp mit drin
und da ich Musik mit sehr viel (eigenen) Emotionen immer verbinde,
lief das innere Kino rund. Die erste Frage, die sich beim erstellen mir stellt ist folgende: Was verbindest du für andere Musik bzw. Musiker
mit dem Stück, was die Liste mir vorschlägt? Jede Woche wird mit
Hilfe der Liste ein kleines Déjà-vu gefeiert,
jeder erste Kuss, jede Frau die ich bei dem Song kennen lernen
durfte, kommt mir sofort in den Sinn. Ich möchte da nun nicht ins
Detail (schade was?) gehen, es waren und sind sicher auch einige eher
negativ besetzte Emotionen dabei. Aber das ich meine Frau bei
Supertramp und ähnlicher Musik kennen gelernt habe, darf ich ruhig
erzählen.
Zu
Supertramp und welche Musik lief zu der Zeit, meinen
Dualplattenteller rauf und runter? Nun das wären zum einen Queen,
aber da verknüpft sich nichts direkt mit meiner Frau. Jedenfalls als
ich erstmals eingeladen war, um meine Frau zu besuchen (Rückblickend
sag ich ehrlicherweise, ich suchte sie Heim), spielte da Barclay
James Harvest – Live Tapes (1978). Bisschen schmalzig, aber doch
hat was. Zum kennen lernen und sich bei einem lecker Tee (irgendeine
Friesenmischung, sonst nichts, doch Milch und Zucker) etwas näher zu
kommen, schon mal nicht schlecht. Am ersten Abend saß ihr Bruder als
Anstandsdame mit dabei und so lief nicht viel von dem Kopfkino (Child
Of The Universe) real ab, trotzdem verabredeten wir uns am nächsten Tag
im Unterstand.
Der
Unterstand war eine Jugendkneipe, mit viel Altbierbowle und viel
aktuelle Musik, die diverse Ecken und Winkel hatte, um sich intim
zurück zu ziehen. Nun das taten wir dann auch und bei Supertramp -
Crime Of The Century (1974) gab es dann einen ersten noch zaghaften
Kuss, von mir. Wie aufgeregt ich war, kann ich heute gar nicht
ausreichend beschreiben. Weiche Knie, Herzklopfen so das man dachte
jeder könnte es hören, inklusive. Das Supertramp hängen blieb, das
ist ja wohl klar. Weiter ging es in den Old
Daddy, das die kleine Diskothek gegenüber des Unterstandes. Dort
wurde getanzt. Nach den weichen Knien wusste ich zwar nicht mehr wie,
also Kippe raus in die Ecke unter die Boxen und deiner neuen Liebe
beim tanzen zu schauen, herrlich! Bei Peter Gabriel – Solsbury Hill
tanzte meine Frau mir (das Daddy war rappel voll, natürlich bilde ich mir bis heute ein das sie nur für mich tanzte) so schön, das ich die langen braunen Zöpfe
die sie hatte und von links nach rechts fegten, mir heute noch wie
ein Bild ins Gedächtnis rufen kann. Ich war jedenfalls für den
Abend und die folgenden 33 Jahre hin und weg.
Einige
Wochen später besuchten wir gemeinsam, inzwischen waren wir ein
festes Paar, das Flexi in Recklinghausen. Ein Schuppen mit ungefähr
600 Leuten Platz, wo Künstler aus der näheren Umgebung oft
auftraten, für damals sehr kleines Geld. Herman Brood - Saturday
Night war damals genau das richtige. Später (2002)
habe ich erfahren das Herman schon damals
sehr Depri unterwegs war und letztlich an seiner Depression und dem
damit verbundenem Drogen/Alk
Missbrauch gestorben ist (indem er vom Dach
des Amsterdamer Hilton-Hotels sprang).
Hätte mich eigentlich warnen müssen,
damals den schon sehr fertigen (man sah es ihm an und hörte es)
Herman, sehen zu dürfen. Tat es nicht, sondern ich hatte nur Augen
für meine Frau.
Folgende
Monate vergingen wie im Fluge, Tage wurden in wenigen Minuten gemessen,
Wochen in Stunden. Ergebnis des ganzen Liebesreigens war unsere
Tochter Anika. Welche Musik beim Kinder erzeugen gespielt wurde, wisst ihr doch, also spare ich mir den Teil!
Ihr
fragt euch jetzt sicher was der One Night Stand soll und was hat
Steven Wilson damit zu tun? Das soll in Kapitel 2 erzählt werden,
versprochen! Das ich überhaupt damit angefangen habe, verdankt ihr
Ulf Kubanke, der im Chat zu mir meinte: Ich merk doch, irgendwas muss
raus! Will ihn damit ein wenig überraschen, dass so was dabei rum
kommt hat er sicher nicht gemeint.Leise lache ich und ja ich trette auch an um den Krieg zu gewinnen, danke Ulf!
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