Mystisches Hochland - Tomb Raider 3 Director's Cut "The Lost Artifact" (2000)

Die langjährige Tomb-Raider Serie vereint unentwegt hochexotische Schauplätze mit einer ganz besonderen Atmospährenstruktur. Von Expeditionen ins pittoreske Venedig und dessen lehmiger Stille im verschlungenen Opernhaus, staubig-alienumwitterten Exkursionen nach Nevada oder der erhabene Lauf über die steinernen Grundfesten der chinesischen Mauer: Stets verschlug es den Spieler in liebevoll ausstaffierte Bereiche, die trotz der limitierten Grafik-Engine der ersten Serienteile ihren ganz eigenen Charme versprühen konnten. Doch ob flirrende Südseebühne, Londons Werftschluchten bei Nacht(gesonderter Beitrag folgt) oder am bläulich funkelnden Südpol: selten wurde ein Szenario derart stimmungsvoll präsentiert wie das schottische Hochland in der Gold-Version des dritten Teils, die im Jahr 2000 erschien. Diese Zusatzmissionen glänzten oftmals mit erstaunlicher Kreativität und Stimmungsbildern, trotz der erwähnten, eingeschränkten technischen Möglichkeiten, so auch hier:
Schon der Anfang am moosumwucherten Ruinenbogen setzt die diffuse Stimmung. Schwere Eisengitter und Warnschilder sperren die Außenwelt aus, die dahinterliegenden Überreste einer Schlossanlage stumme Zeugen vergangener Pracht. Nur wenige Momente später steht der Spieler an einer bröckligen Kante der Hügelketten und blickt auf ein schattiges Gewässer, auf dem rastlose Nebelschleier wie eine schwere Mahnung wabern. Starker Wind kommt auf und tänzelt durch die abendliche Hochebene. Nur vereinzelte Töne der Wasservögel umspielen die Stille, als sich in der Ferne urplötzlich die Umrisse eines länglichen Ungetüms aus dem Dunst schneiden. Der Leviathan scheint aus den Meereswogen zu steigen, doch taucht dann wieder in die dunklen Fluten. Es kehrt wieder Ruhe ein, die Natur scheint verstummt, doch der Spieler will nun mehr wissen, beginnt die heruntergekommene Feste zu untersuchen und entdeckt dabei Erstaunliches.

Kommentare